Wenn Sie lange Zeit hart gearbeitet haben, lassen die körperlichen, geistigen oder seelischen Fähigkeiten oft nach. Sie wollen zwar arbeiten, können aber nicht mehr, jedenfalls nicht mehr in bisherigem Umfang. Völlig zu Recht möchten Sie dann, die Regelaltersrente ist noch einige Jahre entfernt, Ihre wohlverdiente Rente wegen Erwerbsminderung in Anspruch nehmen.

Niemand wünscht sie sich und doch trifft sie - zumindest zunächst - viele. Obwohl Sie sich selbst, und auch Ihre behandelnden Ärzte, für erwerbsgemindert oder gar erwerbsunfähig halten, lehnt die Rentenversicherung Ihren Rentenantrag kurz und knapp ab. Die Ablehnung eines Erwerbsminderungsrentenantrags ist alles andere als ein Einzelfall.

Nach langen Monaten des Wartens seit dem Rentenantrag ist der Rentenbescheid endlich da. Die Rentenversicherung gewährt Ihnen die beantragte Erwerbsminderungsrente. Und doch ist die Rentengewährung oft mit einem Wermutstropfen verbunden – mit der Befristung.

Die Rente wegen Erwerbsminderung ist eine der wichtigsten Sozialleistungen überhaupt. Wer erwerbsgemindert ist und die versicherungsrechtlichen Voraussetzungen erfüllt, kann die Erwerbsminderungsrente in Anspruch nehmen.

Im Rentenverfahren geht es nicht nur um juristische Fragen, sondern auch um medizinische. Konkret geht es in medizinischer Hinsicht darum, ob der Rentenantragsteller erwerbsgemindert ist und wenn ja, inwieweit. Um diese medizinische Frage zu klären, sind am Rentenverfahren ärztliche Gutachter beteiligt.

Wer eine Rente wegen Erwerbsminderung bezieht, darf natürlich trotzdem zusätzlich zur Rente arbeiten. Der zeitliche Umfang der Erwerbstätigkeit sollte sich aber im Rahmen des rentenrechtlichen Leistungsvermögens bewegen. Das über der Freigrenze liegende Einkommen wird auf die Rente angerechnet.

Bleibt ein Widerspruch gegen einen Rentenablehnungsbescheid erfolglos, kann Klage vor dem Sozialgericht erhoben werden. In vielen Fällen macht die Klageerhebung Sinn. Denn oft ebnen erst und nur Sozialgerichtsprozesse den Weg in die wohl verdiente Erwerbsminderungsrente.

Im Rentenrecht begegnen viele Menschen, die aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr in der Lage sind, einer Berufstätigkeit nachzugehen, dem Grundsatz „Reha vor Rente“. Dieser Grundsatz wird von den Rentenversicherungsträgern oft zitiert, um Rentenanträge abzulehnen.

Wird die Erwerbsminderungsrente bewilligt, egal ob unmittelbar im Antragsverfahren, nach einem Widerspruchs- oder sozialgerichtlichen Klageverfahren, erhalten Sie einen Rentenbescheid. Dem Rentenbescheid können Sie u.a. entnehmen, welche Rente bewilligt wurde und wie lange.

Ein Antrag auf Leistungen zur medizinischen Reha oder zur Teilhabe am Arbeitsleben gilt als Rentenantrag, wenn Versicherte vermindert erwerbsfähig sind und ein Erfolg von Leistungen zur medizinischen Rehabilitation oder zur Teilhabe nicht zu erwarten ist oder die Leistungen nicht erfolgreich gewesen sind.

Viele Rentenantragsteller verzweifeln oft an der Dauer des Rentenverfahrens. Die Antragsteller hängen in der Luft, sind unsicher, was, wann und wie es weitergeht. Verfahrensdauern von mehreren Monaten sind nicht ungewöhnlich. Hier kann die Untätigkeitsklage helfen.

Wird Ihr Erwerbsminderungsrentenantrag abgelehnt, kann dagegen Widerspruch eingelegt werden. Geschieht dies nicht, wird die Rentenablehnung bindend. Um dies zu verhindern, muss gegen einen Ablehnungsbescheid Widerspruch erhoben werden.